Am 21. Mai, genau 70 Jahre nach seiner Eröffnung, feierte das Erich-Raddatz-Haus mit Musik, Tanz, feinstem Essen und Erinnerungen sein Jubiläum.
Einrichtungsleiter Jamil Nassar begrüßte die Gäste und blickte zurück auf die Geschichte des Hauses in der Sonnenallee, in dem 1952 rund 130 erste Bewohnerinnen und Bewohner ein neues Zuhause fanden.
Höhepunkte der Nachkriegszeit: Kino und Konzerte
Damals wie heute ist der Festsaal mit Bühne einer der wichtigsten Orte. Neben Kinovorführungen fanden darin auch Konzerte des Senders RIAS Berlin statt – im Nachkriegsdeutschland immer noch eine Besonderheit. Bis vor wenigen Jahren ermöglichte die installierte Radioanlage eine Übertragung direkt in die Zimmer der Bewohnenden.
Seinen heutigen Namen trägt das Pflegeheim seit 1964 – nach dem damaligen stellvertretenden Bezirksbürgermeister Erich Raddatz, der sich insbesondere der Unterstützung von alten Menschen widmete und die Schaffung von Altenpflegeheimen nachhaltig förderte.
Ein lebendiges Zuhause
Dr. Oliver Unglaube, Geschäftsführer im Diakoniewerk Simeon, dankte in seinem Grußwort den über 70 Mitarbeitenden, fast 100 Bewohnenden, langjährigen Freiwilligen und Angehörigen: „Ihr Einsatz, die gegenseitige Wertschätzung und der Respekt machen das Haus zu dem, was es ist: ein lebendiges Zuhause!“ Zudem sprach er seine Anerkennung für den Umgang mit der Corona-Pandemie in den letzten zwei Jahren aus: „Sie haben in dieser schwierigen Zeit dennoch vieles möglich gemacht – Begegnung fand statt!“
Für ihn sei das Erich-Raddatz-Haus seit jeher ein sehr aktives Zuhause, wo sich an jedem Tag Menschen begegnen.
Eine Bewohnerin formulierte es so: „Man möchte immer dabei sein. Deshalb strenge ich mich auch an.“ Denn: „Der schönste Ort in diesem Haus ist der, wo wir gemeinsam etwas unternehmen.“
Foto-Ausstellung zur Geschichte des Hauses
Die Geschichte des Hauses wurde zur Jubiläumsfeier eindrücklich in einer Ausstellung präsentiert. Hunderte Fotos aus allen Jahrzehnten haben Mitarbeitende gemeinsam mit Bewohnenden ausgewählt. Einige von ihnen kennen das Haus seit vielen Jahren, zum Teil wurden ihre Eltern schon dort gepflegt. Ebenso wurde das historische Modell des Hauses mühevoll aufbereitet und gezeigt.
Alle Fotos: Diakoniewerk Simeon