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Bedarf für besondere Betreuung

KJA / SPZ Tempelhof wird 25 Jahre alt

Kinderzeichnung aus dem KJA/SPZ

Zum 25-jährigen Bestehen des KJA/SPZ entstand ein Kalender zum Thema "Ich und meine Welt". (Bild: KJA/SPZ)

Kinder- und Jugendambulanzen / sozialpädiatrische Zentren sind spezielle Anlaufstellen, die Eltern mit ihren Kindern aufsuchen können, wenn sie sich Sorgen um deren Entwicklung machen. Insgesamt 16 solcher Einrichtungen gibt es in Berlin. Seit 25 Jahren ist das KJA/SPZ in Tempelhof eine davon.

Ziel ist, die Gesundheit des Kindes und seine Teilhabe am sozialen Leben zu verbessern. Nach ärztlicher Überweisung erhalten Säuglinge und Kinder bis zum 18. Lebensjahr medizinische, therapeutische, psychologische, sozial- und heilpädagogische Unterstützung.

Im Laufe der Zeit rückte dabei das Umfeld der Kinder immer mehr in den Fokus. Während in den 80ern der Blick sehr zentriert auf das Kind gerichtet war, wird heute die gesamte Umwelt miteinbezogen.

Von der Sprachstörung bis zum Übergewicht

Der Großteil der Eltern kommt mit Förderungsbedarf in der Entwicklung des Kindes ins KJA / SPZ, vor allem bei Sprachstörungen sowie zur Verbesserung motorischer oder schulischer Fertigkeiten. Deutlichen Zuwachs gibt es bei Kindern mit Übergewicht – als Folge mangelnder Bewegung und als Begleiterscheinung der heutigen Mediengesellschaft, wie Adelheid Kafke, eine der Einrichtungsleiterinnen, erklärt:
„Unser soziales Umfeld, die Art und Weise, wie wir leben oder welche Ereignisse uns als Gesellschaft beschäftigen, hat immer auch Einfluss auf das Aufwachsen unserer Kinder.“

Daher werden Eltern in der Therapie stark einbezogen und sensibilisiert für Fragen wie: Was macht es mit dem Kind, wenn ihr für das Smartphone immer erreichbar sind? Vielleicht sogar häufiger als für euer eigenes Kind?

Den Eltern zeigen: Ihr macht das gut

„Wichtig ist dabei das Arbeiten auf Augenhöhe. Wir vermitteln unser Fachwissen, bieten Lösungen an, doch betrachten die Eltern als beste Expert*innen für ihr Kind“, erklärt die Psychologin. „Es ist wichtig, ihre Kompetenzen zu stärken, Verunsicherungen zu nehmen und ihnen zu zeigen: Ihr macht das gut. Die wesentliche Therapie findet nicht einmal die Woche bei uns statt, sondern täglich in den Familien zuhause.“