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„Ich pflege eine klare Sprache“ - Marion Timm ist die neue Geschäftsführerin im Diakoniewerk Simeon

Seit diesem Monat ist Marion Timm neue Geschäftsführerin im Diakoniewerk Simeon in Neukölln. Nachdem sie in den ersten Wochen hier in Berlin schon einige Einrichtungen und Kolleg*innen kennengelernt hat, findet am 31. Oktober ihr offizieller Einführungsgottesdienst statt.

Die November-Ausgabe der KirchenkreisInfo Neukölln berichtet aus einem Interview mit Marion Timm.

Eigentlich wollte Marion Timm schon vor zwanzig Jahren nach Berlin. Damals hatte die geborene Westfälin ihr Jurastudium in Bochum abgeschlossen, erste Berufserfahrung gesammelt und suchte nach neuen Herausforderungen. Statt Berlin wurde es dann aber erst einmal Aachen. Dort machte sich die Volljuristin zunächst 2001 als Wirtschaftsberaterin selbstständig. Ihre Berufung fand Marion Timm 2011 im Diakonischen Werk des Kirchenkreises Aachen. Anfangs noch ehrenamtlich im Aufsichtsrat und Strukturausschuss des Werkes tätig,wurde sie 2011 zum geschäftsführenden Vorstand. „Das war ein Traumjob“, sagt sie, „Leitungsverantwortung und Gestaltungsspielraum in einem Bereich, der genau zu mir passte.“ Denn der evangelischen Kirche fühlte sie sich schon seit ihrer Kindheit eng verbunden. „Ich bin sozusagen in der Kirche aufgewachsen“, sagt sie, „Der Vater meiner besten Freundin war der Pfarrer vor Ort“. Mit 21 Jahren wurde Marion Timm in Westfalen Presbyterin, dann Landessynodale.
1996, gerade 30 Jahre alt, wurde sie in die Kirchenleitung gewählt. Mit dem Wechsel nach Aachen nahm sie sich zunächst eine „Kirchenpause“. Gerade mal zwei Jahre hielt sie durch; dann arbeitete sie in ihrer Kirchengemeinde mit, im Kreissynodalvorstand und wurde Personalkirchenmeisterin im Gesamtpresbyterium Aachen.
Ihr „Traumjob“ im Diakonischen Werk war in dieser Zeit sicher oft kein einfacher: das Werk musste in den letzten zwei Jahren drastisch saniert werden; ein Zukunftssicherungskonzept wurde erarbeitet. „Ich habe diese Aufgabe acht Jahre lang sehr gerne gemacht“, sagt Marion Timm, „aber jetzt war ein guter Moment um zu gehen“. Die Krise war überwunden und das Werk bekam mit dem Zukunftssicherungskonzept eine gute Perspektive, „ganz ohne betriebsbedingte Kündigungen“, das ist Marion Timm wichtig. Die Menschen wird sie vermissen; den Karneval vielleicht auch.
„Ich pflege eine klare Sprache“, sagt Marion Timm. Zu Berlin passt das, zu Neukölln allemal. Hier hat sie sich schnell wohlgefühlt. „Als ich an der Karl-Marx-Straße aus der U7 stieg, sah das schon ein bisschen fremd aus“, gesteht sie. Aber das Grün des Körnerparks und der Blick durch die Toreinfahrt in den Hof mit dem Garten der Rübelandstraße haben ihr gleich gefallen.
Am 1. Oktober hat Marion Timm ihren Dienst angetreten und seitdem die Arbeitsbereiche und Fachbereichsleitungen kennengelernt, Gespräche geführt und Kontakte geknüpft. „Bisher“, so sagt sie, „hat mich nichts wirklich überrascht“. Nicht nur das Profil des Diakoniewerkes Simeon ähnelt dem, was sie aus Aachen kennt. „Ob 80 oder 300 Mitarbeitenden: die Menschen möchten gesehen und verstanden werden und erwarten Transparenz und Leitung“ sagt sie. „Ich freue mich sehr darauf, das Diakoniewerk Simeon in seiner Gesamtheit zu repräsentieren“.

(Interview und Foto: Ebba Zimmermann | Kirchenkreis Neukölln)