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Mehr als 10000 Lunchpakete ausgegeben

Ehren- und Hauptamtliche der Tee- und Wärmestube versorgen Hilfesuchende weiterhin mit Nahrungsmitteln

Die Coronakrise hat für Wohnungs- und Obdachlose schwere Folgen. Seit Mitte März werden in der Tee- und Wärmestube Neukölln daher kontinuierlich Lunchpakete verteilt. Unter dem Motto „Armut eine Stimme geben“ wurde die Aktion durch den Armutsbeauftragten des Diakoniewerks Simeon, Thomas de Vachroi, ins Leben gerufen und vom Kirchenkreis Neukölln mit seinen Gemeinden unterstützt.

Obdachlose und Wohnungslose – Menschen, die nicht zu Hause bleiben können, weil sie kein Zuhause haben, trifft die Coronakrise besonders hart. Anlaufstellen und Hilfeeinrichtungen wie Tafeln, Sanitärstationen und Wärmestuben sind teilweise geschlossen. Es fehlt den Betroffenen an Einkommen, weil sie keine Straßenzeitungen mehr verkaufen können. Auch sammeln mehr Menschen Pfandflaschen.

„Der schon sichtbare Verteilungskampf führt zu noch mehr Problemen“, sagt Thomas de Vachroi.  „Ich sehe eine besorgniserregende Tendenz der Verelendung. Die Gruppen in unserer Gesellschaft, die ohnehin große soziale Probleme haben, fallen hinten runter.“

Seit Marz: 10680 Lunchpakete

Aufgrund der notwendigen Schließung der Tee- und Wärmestube Neukölln durch die Bestimmungen zur Eindämmung der Coronakrise versorgt ein Team aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen der Tee- und Wärmestube die Hilfesuchenden mit Nahrungsmitteln. Seit Mitte März sind 10680 Lunchpakete ausgegeben worden.
Knapp 350 Pakete pro Woche sind es aktuell. Vorbereitet werden die Essenspakete ehrenamtlich von Mitarbeitenden im Haus Britz, einer barrierefreien Wohnanlage der Diakoniewerk Simeon gGmbH. Sie enthalten eine warme Mahlzeit, eine Brotzeit, Getränke, Obst sowie Joghurt oder Quark.

„Das ist ein finanzieller Kraftakt. Nach wie vor gilt mein großer Dank daher allen Spender*innen – zum Teil durch die Coronakrise selbst in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht –, dem Bezirksamt Neukölln und dem evangelischen Kirchenkreis Neukölln, die die Aktion massiv unterstützen.

Ich bitte weiterhin, die Ärmsten der Armen nicht im Stich zu lassen. Ich hoffe, dass die Solidarität unter der Bevölkerung anhält. Wir befinden uns nun im achten Monat der Aktion und es ist noch nicht absehbar, inwieweit die Tee- und Wärmestube in ihrer ursprünglichen Form wieder geöffnet werden darf“, sagt Thomas de Vachroi.