Ab dem 3. Juni 2022 präsentiert das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin in einer Sonderausstellung grafische Arbeiten der Stadtteilmütter Neukölln.
Die Qualifizierung der Stadtteilmütter beinhaltet unterschiedliche Themenkomplexe. In einem der Kurse setzten sich die Stadtteilmütter seit Ende 2021 in der Grafikwerkstatt der Schillerwerkstatt mit Techniken wie dem Linolschnitt auseinander. Anhand der entstandenen Bilder diskutierten sie politische Themen, die für ihr Leben und das Leben anderer Migrantinnen relevant sind.
Bei einem Besuch im Käthe-Kollwitz-Museum lernten sie die Werke der sozial engagierten Künstlerin Kollwitz kennen, die bei den Teilnehmerinnen Gefühle der Bewunderung, Anerkennung und Identifikation hervorrief. In der Umsetzung eigener künstlerischer Ideen setzte sich eine Gruppe der Stadtteilmütter intensiv mit dem Thema Scham auf verschiedenen Ebenen auseinander; die andere Gruppe widmete sich den Themen Unterdrückung, Diskriminierung und Widerstand. Im Gegensatz zu den von Grautönen und Schwarz-Weiß-Kontrasten geprägten Arbeiten von Käthe Kollwitz stellen die entstandenen Linolschnitte der Stadtteilmütter lebendige Farberlebnisse dar und zeugen vom Engagement an der Arbeit mit Druckgrafik und davon, Botschaften mit Bildern zu vermitteln.
Gezeigt werden 12 Linolschnitte sowie ein Künstlerbuch mit weiteren Linolschnitten und Texten der Stadtteilmütter.
Die Arbeiten werden bis zum 26. Juni im Vermittlungsraum des Kollwitz-Museums zu sehen sein. Es ist die letzte Ausstellung bevor das Kollwitz-Museum seine Pforten in der Fasanenstraße schließt und seinen Umzug in das zukünftige Quartier, den Theaterbau am Schloss Charlottenburg, vorbereitet.