50 Jahre Wohnstättenwerk – heute Wohnen & Teilhabe

Neuköllner Institution feiert ein halbes Jahrhundert gelebte Teilhabe

Berlin, 15. September 2025 – „Ein Zuhause mit Geschichte und Zukunft“: Unter diesem Motto feierte das Diakoniewerk Simeon am letzten Freitag mit einem großen Festakt das 50-jährige Bestehen des Wohnstättenwerks – heute auch bekannt als Fachbereich Wohnen & Teilhabe der Diakonie Eingliederungshilfe Simeon gGmbH. Gegründet 1975 von der Dreieinigkeitskirchengemeinde Berlin-Buckow, hat sich die Einrichtung in fünf Jahrzehnten von den ersten Wohngemeinschaften zu einem modernen, vielfältigen Unterstützungsangebot entwickelt.

Ein Ort mit Herz im Süden Berlins

Das Wohnstättenwerk hat seinen Schwerpunkt bis heute rund um die Lipschitzallee in Berlin-Neukölln. Hier finden Menschen mit kognitiven und mehrfachen Beeinträchtigungen ein Zuhause, das Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Begegnung fördert. Aus kleinen Anfängen sind inzwischen bedarfsgerechte Wohnangebote für 130 Personen entstanden – ergänzt durch individuelle Assistenz und einen innovativen Beschäftigungs- und Förderbereich, der Tagestruktur, Weiterbildung, Kreativität und Gemeinschaft bietet.

Ein besonderer Meilenstein war die Eröffnung des Hilda-Heinemann-Hauses im Jahr 2023: ein barrierefreies Wohnhaus mit Einzelapartments, das moderne Standards setzt und den Bewohner*innen größtmögliche Selbstbestimmung ermöglicht.

Ein Festakt mit Geschichte und Symbolkraft

Im Zentrum des Jubiläums standen die Stimmen der Bewohner*innen: In bewegenden Videobeiträgen erzählten sie, warum das Wohnstättenwerk für sie ein echtes Zuhause ist.

Ein Höhepunkt war das Grußwort von Bezirksbürgermeister Martin Hikel:

"50 Jahre Wohnstättenwerk sind 50 Jahre Selbstbestimmung, Gemeinschaft und Freundschaften. Ich gratuliere dem Team und dem Diakoniewerk ganz herzlich zu diesem Jubiläum. Denn seit fünf Jahrzehnten steht das Wohnstättenwerk für Herzlichkeit, die Teilhabe ermöglicht und Gemeinschaft lebt. Solche Orte brauchen wir in Neukölln - und in dem Sinne alles Gute für die nächsten 50 Jahre!"

Im Anschluss folgte ein buntes Fest mit Musik, Marktständen und der Enthüllung eines großen Berliner Bären – als bleibendes Symbol für die Verbundenheit des Werkes mit der Hauptstadt.

Stimmen aus dem Fachbereich

Zum Jubiläum verdeutlichten die Fachbereichsleitungen den Auftrag des Werkes:

Von Fürsorge zu Teilhabe

Die Entwicklung des Wohnstättenwerks ist beispielhaft für den Wandel in der Eingliederungshilfe. Grundlage sind heute die UN-Behindertenrechtskonvention und das Bundesteilhabegesetz. Statt reiner Fürsorge stehen Rechte, Wahlmöglichkeiten und personenzentrierte Unterstützung im Mittelpunkt. Ein Schlüssel dafür ist der aktive Bewohner*innenbeirat, der Anliegen einbringt, an Entscheidungen beteiligt ist und Verbesserungen im Alltag anstößt.

Kirche und Träger gemeinsam für die Zukunft

Am Festakt nahmen auch die Geschäftsführenden des Diakoniewerks Simeon, Susanne Meyerhoff und Dr. Oliver Unglaube teil. Sie betonten, dass das Jubiläum nicht nur Rückblick, sondern auch Auftrag sei: die konsequente Weiterentwicklung von Teilhabe, Vielfalt und Zugehörigkeit – mitten in Berlin.

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