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Rückblick auf das Diakoniepfarramt – von Thomas Spiegelberg

„Für das Vergangene Dank – dem kommenden Ja.“

Liebe Mitarbeiter*innen,

„Für das Vergangene Dank – dem kommenden Ja.“ – Dieses Wort von Dag Hammarskjöld, dem früheren Generalsekretär der UNO, stand vor gut fünf Jahren auf der Einladungskarte für meinen Abschiedsgottesdienst als Pfarrer der Dreieinigkeitskirchengemeinde in Buckow. Am 31. August dieses Jahres beende ich nun auch meinen Dienst als Kreisdiakoniepfarrer. Und wieder kann ich danken für das Vergangene: Ich danke vor allem Ihnen und Euch, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakoniewerks Simeon für das Vertrauen, das Sie mir als Seelsorger und Geistlicher Begleiter in ungezählten Gesprächen und Zusammenkünften entgegengebracht haben.  

Es sind bald 20 Jahre gewesen, in denen ich so vielen hoch engagierten Mitarbeitenden begegnet bin, die ihren Dienst – um es mit dem Motto der Diakonie in diesem Jahr zu sagen – „Aus Liebe“, aus Nächstenliebe zu den ihnen anvertrauten Menschen tun. Ich habe auch für das zu danken, was ich von ihnen und ihrer Lebenswelt gelernt habe: eine Sprache zu sprechen, in der ich mit einfachen Worten ausdrücken kann, woran ich eigentlich selbst glaube – und woran ich immer wieder zweifle. Es ging ums Hinhören, beide Ohren offen zu haben für das Alltagsgeschäft, für all die die großen und kleinen Sorgen und Probleme. Das war ganz besonders in der Coronazeit wichtig, wo die Mitarbeitenden ganz vorne dran waren bei den Menschen in Not.

Der „Gesprächskreis Pflege“ lag mir am Herzen. Einmal im Monat trafen sich die Leitungen der ambulanten und stationären Pflege mit mir zum offenen Austausch über ein Pflegethema und über die eigene Lebensgeschichte. Dazu gehörte über einige Jahre die Leitung der Ethikkommission, wo so manche Handlungsleitlinien entstanden sind. Nicht vergessen will ich die „Begrüßungstage“ für neue Mitarbeitende. Ein Ort, wo Menschen aus den verschiedenen Fachbereichen zusammenkamen.

Woran ich mich aber bei all der Fülle ganz besonders erinnern werde, waren die Oasentage im Kloster Lehnin. Wie viele Menschen werden wohl in all den Jahren dabei gewesen sein! Ich habe diese Tage der Ruhe inmitten der Natur immer als ein geistliches Angebot verstanden.

Zwei Beispiele seien genannt: da saßen wir, fünfzehn Menschen zusammen in einer Dorfkirche am Pilgerweg, dem Bernhardsweg, der sich rund um Lehnin erstreckt. Als wir aufbrechen wollten, fragte eine Mitarbeiterin, die sich zuvor allem Religiösen gegenüber distanziert gezeigt hatte, ob sie nicht noch eine Weile allein der Kirche bleiben könne. Ein Gespräch mit Gott? Ein andermal waren wir zusammen in der großartigen Klosterkirche in Lehnin. Auf einmal sang eine Mitarbeiterin ein Lied aus dem Gesangbuch „Morgenlicht leuchtet“. Die ganze Gruppe war sehr angerührt. Auch für viele solcher Erfahrungen sei danke gesagt.

Nichts Sensationelles und Spektakuläres, sondern das stille und leise Wirken des Geistes Gottes.

Höhepunkte waren die jährlichen Diakoniegottesdienste. In der Regel gestaltet von Mitarbeitenden aus den Fachbereichen zu einem bestimmten Thema. Ich war immer wieder erstaunt, welche Talente und Gaben es unter uns gibt. Sei es in der Gestaltung der Dekoration des Raumes, sei es beim Musizieren, etwa beim Blasen von Alphörnern, sei es durch anrührende Beiträge aus der Arbeit der Diakonie.

Am 1. September wird wieder der Diakoniegottesdienst in der Dreieinigkeitskirche sein. Vielleicht sehen wir uns da nochmal?

Es grüßt Sie und Euch ganz herzlich, Thomas Spiegelberg