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Stadtteilmütter in Neukölln

Das Projekt „Stadtteilmütter in Neukölln“ qualifiziert arbeitslose Mütter nicht deutscher Herkunft in einem 6-monatigen Kurs zu relevanten Themen der Erziehung, Bildung und Gesundheit.

Nach erfolgreichem Kursabschluss informieren und beraten die geschulten Stadtteilmütter andere Eltern in Neukölln. Jede Familie wird bis zu zehmal besucht und erhält mehrsprachige Informationen und Materialien zu den Themen von der Stadtteilmutter, die Aufklärung und Anregungen zur frühkindlichen Förderung geben und konkrete Hilfen im Bezirk aufzeigen.

Die Stadtteilmütter werden pädagogisch begleitet und sind entweder im Rahmen des Landesprogramms Stadtteilmütter in Berlin fest angestellt oder zeitweilig über eine Beschäftigungsmaßnahme, finanziert durch das JobCenter Neukölln, mit 30 Wochenstunden entlohnt im Projekt tätig. Die pädagogischen Fachkräfte koordinieren neben der kontinuierlichen Begleitung der Stadtteilmütter die Vernetzung mit den Bildungseinrichtungen und beteiligen sich an Bildungsverbünden im Bezirk.

Das Projekt kooperiert eng mit Kindertagesstätten, Grundschulen, Familienzentren, Beratungsdiensten und der kommunalen Jugend- und Gesundheitshilfe, insbesondere dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst.

Das  Projekt startete 2004 beim Diakoniewerk Simeon. Aufgrund der Entwicklung des erfolgreichen Modellprojektes in Neukölln und unserer langjährigen Erfahrung aus der praktischen Arbeit mit Stadtteilmüttern, haben wir ab 2020 im Rahmen des neu geschaffenen Landesprogramms Stadtteilmütter die Qualifizierung neuer Stadtteilmütter sowie die Beratung der Träger von Stadtteilmütterprojekten in den Bezirken Lichtenberg, Tempelhof-Schöneberg und Treptow-Köpenick übertragen bekommen. Mit den beiden anderen erfahrenen Diakonieträgern von Stadtteilmütterprojekten in Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte arbeiten wir in einem Fachverbund eng zusammen, haben das urheberrechtlich geschützte Curriculum aktualisiert und koordinieren die Fortbildungsangebote für das Landesprogramm.

Projektziele der Stadtteilmütter in Neukölln

  • Förderung der Integration von Familien mit Migrationserfahrungen durch Stärkung der Erziehungskompetenz
  • Vermittlung konkreter Hilfen und Informationen für Familien im Bezirk
  • Stärkung der Zusammenarbeit von Eltern und Bildungseinrichtungen
  • Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe
  • Qualifizierung und Förderung erwerbsloser Migrantinnen

Grundsätze der Arbeit

Unsere Arbeit gründet auf Respekt und Wertschätzung für die unterschiedlichen Lebenswelten und Lebensentwürfe der Familien. Das Projekt verfolgt einen partizipativen Ansatz, der auf den Ressourcen und Stärken der Eltern aufbaut. Die Besuche sind kostenlos und richten sich an interessierte Mütter / Eltern, unabhängig von Konfession und Nationalität.

Stadtteilmütter werden für unterschiedliche kulturelle und religiöse Lebensweisen sensibilisiert. Sie bieten Elternparcours zu Kulturorten für Familien an (initiert durch das Bezirksamt, Abteilung Kultur) und veranstalten regelmäßig Workshops zum politischen System in Deutschland, zur Geschichte des Nationalsozialismus (in Kooperation mit Aktion Sühnezeichen) und zu Themen der Teilhabe wie mit dem MitmachLaden für Bürger*innen oder dem Neuköllner Engagement Zentrum (NEZ).

Die Arbeit der Stadtteilmütter findet auch Beachtung in der Presse. Ein Artikel des Tagesspiegel vom März 2022 stellt eine Mitarbeiterin vor. Das Berliner Abendblatt berichtete im Sommer 2022 über die Ehrung der 20. Generation Stadtteilmütter im Neuköllner Rathaus.

Themen der Stadtteilmütter

  • Entwicklung von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren
  • Erziehung / Rechte des Kindes
  • Sprachentwicklung / Mehrsprachigkeit / Sprachförderung
  • Kindertagesstätten- / Schulsystem
  • Gesundheitsförderung
  • Unfallvermeidung / Verkehrserziehung / Umweltschutz / Nachhaltigkeit
  • Prävention in der Erziehung
  • Medienerziehung / Grenzsetzung

Die Besuche der Stadtteilmütter sind in folgenden Sprachen möglich

albanisch, arabisch, bengal/hindi, bulgarisch, englisch, französisch, kurdisch (arabisch), kurdisch/türkisch, polnisch, portugiesisch, rumänisch, serbokroatisch, spanisch, türkisch, urdu


Informationen zu weiteren Angeboten sind auf dem Berliner Familienportal zu finden.

Foto © Bezirksamt Neukölln/Tan


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