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Wärme in Krisenzeiten

Begegnungscafé des Familienzentrums Tempelhof öffnet in Paulus-Kirchengemeinde

Frau List-Buro lächelt mit einem Topf in der Hand in die Kamera. Im Hintergrund sitzen Menschen an Tischen und reden.

Astrid List-Burau, Sozialarbeiterin im Diakoniewerk Simeon, ist dienstags im Café Panda anzutreffen.

Sechs Personen stehen hinter einem Tresen in einer Küche und lächeln.

Sozialarbeitende des Diakoniewerks Simeon und Ehrenamtliche der Gemeinde ermöglichen den neuen Treffpunkt.

Angesichts der Folgen von Inflation und Energiekrise haben das evangelische Familienzentrum Tempelhof, eine Einrichtung des Diakoniewerks Simeon, und die evangelische Paulus-Kirchengemeinde ein neues Angebot auf die Beine gestellt: Jeden Dienstag, von 14 bis 17:30 Uhr, ist das Gemeindehaus (Badener Ring 23, 12101 Berlin) für warme Getränke, Waffeln, Suppe und Ansprache geöffnet.

Café Panda
offenes Mehrgenerationencafé
dienstags, 14 bis 17:30 Uhr
Ev. Paulus-Kirchengemeinde, Badener Ring 23
ohne Anmeldung

Möglich wird das Begegnungscafé durch ein gemischtes Team: Sozialarbeitende aus dem Familienzentrum Tempelhof und der Evangelischen Familienberatungsstelle (EFB) Tempelhof, beide Einrichtungen des Diakoniewerks Simeon, Freiwillige aus der Gemeinde und Mitarbeitende weiterer Träger. Für diesen Treffpunkt öffnet die Paulus-Kirchengemeinde ihre Räume.

Wärmende Orte für Körper und Seele

„Wir sind wirklich sehr froh über diesen zusätzlichen Ort, an dem Menschen zusammenkommen und wir sie mit unserer Beratung unterstützen können“, sagt Astrid List-Burau, Leiterin des Familienzentrums Tempelhof in der Götzstraße. Dort reiche der Platz für zusätzliche Angebote nicht mehr aus. „Wir sind mit denen, die regelmäßig in unseren Treffpunkt und zu unseren Gruppen kommen, bereits jetzt schon an einer Grenze. Und es braucht in Krisenzeiten einfach mehr wärmende Orte – für Körper aber auch für die Seele“, so Astrid List-Burau.

„Von Woche zu Woche werden es mehr“

Im neuen Café Panda treffen sich bis zu 50 Menschen: Ältere, Einsame, ehrenamtlich Engagierte oder Eltern, die nach der Kita vorbeischauen. „Es werden von Woche zu Woche mehr Menschen, die ihren Weg in unser Café finden – und der Winter mit seinen richtig harten Wochen steht uns erst noch bevor“, sagt Astrid List-Burau. Für 50 Cent gibt es Essen und Getränke und immer die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Darüber erfahren die Mitarbeitenden von Sorgen und Nöten, können gezielt beraten oder zu weiteren Hilfen vermitteln.

Begegnungscafé im Anschluss an Laib und Seele

Manche Gäste, vor allem die Senior*innen und Eltern, freuten sich einfach über den Kontakt. Einige kommen direkt von der Essensausgabe Laib und Seele, die zuvor in der Kirche nebenan stattfindet. Bereits seit Monaten kann diese Ausgabestelle keine Personen mehr aufnehmen. Diese leben bereits an einem Existenzminimum, und doch hören die Mitarbeitenden derzeit immer häufiger von Sorgen um das knappe Geld: Von manchen, die seit Monaten nicht mehr heizen. Von anhaltenden Belastungen wie Einsamkeit, Ungerechtigkeitserleben und Hoffnungslosigkeit bis hin zu psychischen Erkrankungen oder Familienkonflikten. Für Beratung zu diesen Themen war eine Mitarbeiterin der Familienberatungsstelle bisher während der Laib und Seele Ausgabe an einem Stand anzutreffen. Mit dem Café gebe es nun einen warmen, ungezwungenen Rahmen – und auch die Möglichkeit, sich für Gespräche in andere Räume zurückzuziehen.

Spenden benötigt

Spenden und Freiwillige für das Begegnungscafé sind sehr willkommen: Wärmende Kleidung für Frauen, Männer und Kinder sowie Spiel- und Bastelmaterial. Abgabe im Ev. Familienzentrum Tempelhof (Götzstraße 24 a, 12099 Berlin) donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr und samstags zwischen 9 und 11 Uhr oder nach Absprache. Kontakt und Rückfragen an: Astrid List-Burau, Ev. Familienzentrum Tempelhof, Diakoniewerk Simeon, unter: 0173 6160484 oder familienzentrum-tempelhof@diakoniewerk-simeon.de.

Gruppenbild (von links): Kerstin Kronke (EFB Tempelhof), Elisabeth Uhl (Familienzentrum), Ehrenamtlicher Thomas Krause, Lena Techel (Familienzentrum), Astrid List-Burau (Familienzentrum) und Corinna Sotta (Projekt Kiezmütter und Kiezväter/Evangelischer Jugendhilfe Verein e.V.). Alle Fotos (c) Diakoniewerk Simeon.